Schwarzwälder Bote, Montag, 27.Juli 2009

Auch Shakespeare fühlt sich hier wohl

Ildikó und Klaus-Dieter Popp belegen den zweiten Platz beim landesweiten »Gartenzauber 2009«

Von Marie Just

Rottweil. Rosen brauchen Pflege. In einem Rosengarten zu sitzen, entschädigt aber für vieles. Ildikó und Klaus-Dieter Popp lieben ihren Garten und verbringen dort jede freie Minute.

Mit dem Duft von blühenden Rosen vermischt sich der würzige Geruch des Grills. Ildikó und Klaus-Dieter Popp sitzen in ihrem 320 Quadratmeter großen Rosengarten und genießen den freien Tag. Auf dem Tisch: eine silberne Gießkanne mit der Aufschrift »Gartenzauber 2009«. Der Südwestrundfunk (SWR) suchte und fand den »Schönsten Garten im Südwesten«. Die Popps haben den zweiten Platz für Baden-Württemberg belegt.

»Ich wollte von dem Wettbewerb gar nichts wissen«, gesteht die Rosengärtnerin Ildikó Popp. »Da meinte ich, dass es nur eine Briefmarke kostet«, erzählt Klaus-Dieter Popp weiter. Also wurden schließlich doch Fotos von den mehr als 100 Rosenstöcken gemacht und eingeschickt. Eine Fachjury wählte den Schrebergarten, der zum Verein Gartenfreunde Rottweil gehört, unter die besten sechs.

Jetzt fiel die Entscheidung durch das Fernsehpublikum. »Natürlich sind wir stolz«, meint Popp – er wurde sogar beim Einkaufen auf eine Autogrammkarte angesprochen – »aber die Hauptsache ist, dass wir hier ein Plätzchen zum Abschalten haben.«

Vor fünf Jahren haben die Popps den Garten auf der Charlottenhöhe gepachtet und ihn seither in ihren Traumgarten verwandelt. Ildikó Popp ist die eigentliche Gärtnerin, plant die Anordnung der Rosen, die Farbgebung und die Arten. Ihr Mann hilft beim »Löcher ausbuddeln«. Aber einfache Rosen kommen hier nicht in den Garten: Viele der Stöcke sind aus England geschickt worden und heißen zum Beispiel William Shakespeare.

»Der Garten ist meine zweite große Liebe«, meint die Rosengärtnerin und erklärt, dass man als Gärtner viel Geduld haben muss. Denn Rosen werden im Herbst gepflanzt und blühen erst im Frühjahr. Der langweilige Winter wird damit überbrückt neue Ideen für den Garten zu sammeln, zu planen und sich im Internet auszutauschen.

»Man muss die Natur walten lassen«, verraten die Popps ihr Erfolgsgeheimnis. »Man muss sie nur ein bisschen zähmen«. In ihrem Garten sind die beiden glücklich und können sich keinen schöneren Ort vorstellen, bis auf einen, lächelt Ildikó Popp: »Ein englischer Rosengarten, das wäre noch was Besonderes.«