Neue Werkrealschule

Schwarzwälder Bote 30.09.2009

Eine Zentrale mit zwei Außenstellen

Stadt denkt an Ausbau der Konrad-Witz-Schule zur Werkrealschule

Von Patrick Nädele

Rottweil. Mit dem Ausbau der Konrad-Witz-Schule zur Werkrealschule wird die Stadt Rottweil auf die Vorgaben aus Stuttgart reagieren. In nicht öffentlicher Sitzung des Gemeinderats kristallisierte sich dies als wahrscheinlichste Option für die Zukunft der Hauptschulen heraus, wie die Spitze der Stadtverwaltung jetzt in einem Pressegespräch berichtete. Auch von den vier Schulleitern – der Konrad-Witz-, der Johanniter- und der Römerschule sowie der Schule in Göllsdorf – gebe es dafür Zustimmung.

Für die Konrad-Witz-Schule sprechen neben der Lage mit der Anbindung an den ÖPNV und dem Schulgelände unter anderem auch, dass hier bereits ein Ganztagesschulbetrieb läuft und die Mensa vorhanden ist. Trotzdem rechnet die Verwaltung damit, dass allein für die Rottweiler Hauptschüler zusätzlich drei bis vier Räume benötigt werden. Grob geschätzt werde ein solcher Anbau eine Million Euro kosten. Die Gemeinderäte gaben der Verwaltung deshalb den Auftrag, auch zu überprüfen, ob die Werkrealschule organisatorisch an mehreren Standorten betrieben werden könnte, ohne dass zusätzliche Räume gebaut werden müssten.

Das Modell der Werkrealschule an der Konrad-Witz-Schule sieht vor, dass an der Johanniterschule und an der Römerschule Außenstellen eingerichtet sind, die für die Klassen 5 bis 7 Werkrealunterricht bieten. Diese Schüler müssten dann erst zur achten Klasse an die Konrad-Witz-Schule wechseln, wo das gesamte Spektrum bis zur zehnten Klasse abgedeckt ist. Hauptschüler aus Göllsdorf müssten mit Blick auf zu geringen Schülerzahlen und die damit nicht gesicherte Lehrerversorgung bereits ab der fünften Klasse nach Rottweil. Die Grundschule in Göllsdorf wird aber weitergeführt.

Oberbürgermeister Ralf Broß und Bürgermeister Werner Guhl sehen wie Fachbereichsleiter Bernd Pfaff dieses Konzept als beste der denkbaren Möglichkeiten - und bietet überdies für andere Kommunen die Chance, sich in Kooperationen anzuschließen. »Dieses Konzept bietet Chancen für die Hauptschule«, so Guhl, wie für die Schüler, denn bis zur siebten Klasse könnten sie in der gewohnten Umgebung bleiben. Auch beim Staatlichen Schulamt sei die geplante Konzeption in Vorgesprächen positiv aufgenommen worden.

In Betrieb gehen könnte die neue Werkrealschule KonradWitz-Schule mit den beiden Außenstellen nach den Sommerferien 2011. Da dem Schulamt bis 15. Dezember 2009 die Unterlagen zur Genehmigung vorliegen müssen, laufen bei der Stadt die Vorbereitungen auf Hochtouren. Am 13. Oktober steht das Thema im Ortschaftsrat auf der Tagesordnung, am 21. Oktober dann im Gemeinderat. Aber auch die Schulgremien sind noch gefragt.