Trau-Dich-was-Projekt


"Frieden stiften kann man auch auf dem Schulhof"

Rottweil

Schwarzwälder-Bote, 24.07.2015 18:22 Uhr


Sie informierten über das Trau-Dich-was-Projekt, das der Rotary-Club Rottweil unterstützt: (von links) Jürgen Knubben, Carl-Jens Haas, Rotary-Präsident Roland Eckhardt, Giuseppe Palilla, Sabine Fröchte-Mink, Rektor Willy Schmidt und Helmut Kleiter. Foto: Siegmeier

Von Stefanie Siegmeier

Kreis Rottweil. Wo Menschen aufeinander treffen, da "menschelt" es auch mal. Soll heißen: Konflikte gehören zum Leben und kommen in den besten Familien vor. Doch Konflikt ist eben nicht gleich Konflikt, wissen Sabine Fröchte-Mink und Guiseppe Palilla, die das Programm "Trau-Dich-was", begleiten.

Die beiden Sozialarbeiter bieten an verschiedenen Schulen eine besondere Trainingsmethodik an, bei der es um Konfliktmanagement und Kommunikationstraining geht. Ziel ist das Selbstbewusstsein der Kinder zu fördern, die verbale Selbstbehauptung zu unterstützen und den Schülern ihre Stärken aufzuzeigen. Finanziert wird das Ganze über die Eltern – eigentlich. Nicht so an der Rottweiler Konrad-Witz-Schule, der Karl-Wider-Schule in Oberndorf und der Grund- und Werkrealschule Schramberg-Sulgen. Denn hier übernimmt der Rotary-Club Rottweil die Finanzierung. Drei Jahre lang. Insgesamt sind das etwa 22?000 Euro, die der Serviceclub beisteuert, um die Projekte an den drei Schulen zu ermöglichen.

Zeit nun ein Fazit zu ziehen. Und das tun Mitglieder des Rotary-Clubs Rottweil, die Referenten des Projekts sowie der Rektor der Rottweiler Konrad-Witz-Schule, Willy Schmidt, in einem Pressegespräch. "Ich bin sehr dankbar, dass es diesen Impuls an unserer Schule gibt", betont Schmidt. Soziale Kompetenzen der Schüler zu stärken sei sehr wichtig. Sehr positiv sei, dass diese Stärkung von außen, nicht von Lehrkräften, erfolge. Damit habe das Projekt eine ganz andere Wirkung, strahle aber dennoch bis in den Schulalltag hinein. Der Vorstand des Rotary- Clubs Rottweil habe sich zunächst schwer getan eine passende Aktion zum Jahresmotto 2012/13 zu finden, sagt Präsident Roland Eckhardt. Beim Besuch des Governors Robert Laschke sei es dessen Aussage gewesen, die letztlich initial für das Projekt mit dem Team von "Trau-Dich-was" gewesen sei. Diese lautete: "Frieden kann man auch auf dem Schulhof stiften". In Gesprächen mit Sabine Fröchte-Mink und Guiseppe Palilla habe man schließlich ein Konzept erarbeitet und Partnerschulen aus den Club-Städten Rottweil, Oberndorf und Schramberg definiert. Mit Viertklässlern habe man dann zu Schuljahresbeginn gestartet. Ergänzend wurden auch die Eltern in Abendkursen geschult. Das Projekt komme sehr gut an. Auch die Eltern mit einzubinden sei sehr wertvoll. Guiseppe Palilla betonte, dass man sicherlich durch das Projekt nicht weniger Konflikte habe, aber dass die Kinder lernen würden richtig damit umzugehen und Handlungsstrategien zu entwickeln. In den freiwilligen Kursen gebe es neben etwas Theorie immer praktische Übungen und Rollenspiele, in denen die Kinder erfahren und lernen wie sie ihre Sprache und Körpersprache richtig einsetzen können. Auch im kommenden Schuljahr wird der Rotary Club Rottweil das Projekt weiter fördern.